Die Waschmaschine ist kaputt, ein neues Auto muss her, und das schnelle Notebook soll finanziert werden: In diesen Fällen liegt es nahe, einen Kredit für die Finanzierung aufzunehmen. Schließlich sind die Zinsen noch immer äußerst günstig. Vorhandene Rücklagen, sofern überhaupt vorhanden, möchte man dafür nicht antasten. Doch attraktive Zinsen und gute Konditionen erhalten Sie meist nur bei einem guten Schufa-Score.
Was also müssen Sie rund um den Schufa-Score wissen und wie finden Sie heraus, wie eine Bank Ihre finanzielle Zuverlässigkeit einordnet? Hier erfahren Sie, wieso eine gute Bonität wichtig ist, was der Schufa-Score anzeigt und wie Sie ihn erfolgreich verbessern können.

Warum ist die Bonität so wichtig?
Bonität bedeutet Kreditwürdigkeit, und diesen Begriff meint eine Bank durchaus wörtlich. Bevor Ihre Bank einen Kreditvertrag mit Ihnen abschließt, will sie wissen, ob Sie Ihre Schulden pünktlich und wie vereinbart zurückzahlen, wie kreditwürdig Sie also sind.
Dazu führt die Bank eine Bonitätsprüfung durch. Fällt das Ergebnis positiv aus, erhalten Sie eine Zusage für den gewünschten Kredit. Ist das Ergebnis der Bonitätsprüfung negativ, lehnt sie Ihren Kreditantrag ab. Erhalten Sie Ihre Finanzierung dennoch, müssen Sie meist höhere Zinsen dafür zahlen. Attraktive Zinsen bekommen Sie also nur dann, wenn Sie eine gute Bonität haben.
Welche Rolle spielt der Schufa-Score für die Bonität?
Für die Bonitätsprüfung hat Ihre Bank einen wichtigen Ansprechpartner: die Schufa. Die Schufa – die „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ – gehört zu den Auskunfteien. Hier sind alle Daten über Sie gespeichert, die in irgendeiner Form wichtig sind für die Vergabe von Krediten.
Die Schufa hinterlegt für jeden Verbraucher Angaben, die Rückschlüsse auf Ihre finanziellen Verhältnisse zulassen. Darunter fallen zum Beispiel aufgenommene Kredite, abgeschlossene Verträge bei Mobilfunkanbietern, Leasingverträge, eröffnete Girokonten oder ausgestellte Kreditkarten. Im Lauf der Jahre sammeln sich bei der Schufa also eine ganze Menge Eintragungen über jeden Verbraucher. Aus diesen Angaben errechnet die Schufa den sogenannten Schufa-Score.
Hinter der Berechnung liegt ein sehr komplexes mathematisch-statistisches Verfahren. Der Schufa-Score ist praktisch eine Kennzahl für Ihre Kreditwürdigkeit. Die Kennzahl ist vergangenheitsbezogen. Sie wird aus den Daten des Kreditnehmers ermittelt. Trotzdem soll er Rückschlüsse auf die Zuverlässigkeit des Kunden als Vertragspartner und Kreditnehmer zulassen. Bei jeder Kreditvergabe prüft die Bank also Ihre Kreditwürdigkeit und führt dazu eine Bonitätsprüfung durch.
Wie erfahren Sie Ihren Schufa-Score?
Prüfen Sie regelmäßig Ihre Bonität. Dazu erfragen Sie Ihren Schufa-Score direkt bei der Schufa. Das können Sie einmal im Jahr kostenlos und online tun. Wichtig ist, dass Sie die Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO anfordern. Wie Sie Ihren Score bei der Schufa anfragen, erfahren Sie hier.
Bevor Sie eine Finanzierung beantragen, ist es sehr sinnvoll, sich Ihre finanzielle Sitution genau zu kennen. Ihr Schufa-Score gehört unbedingt dazu. Es gibt neben der Schufa übrigens noch weitere Auskunfteien. Diese Organisationen sind in der Regel privatwirtschaftlich organisiert. Eine Schufa-Auskunft zu einer Person ist relativ leicht und schnell zu bekommen. Bei anderen Auskunfteien kann es etwas länger dauern. Doch was ist zu tun, wenn die Schufa-Kennzahl schlechter ausfällt als erwartet?
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Wie verbessern Sie Ihren Schufa-Score kurzfristig?
Schufa-Auskunft anfordern für einen besseren finanziellen Überblick
Um Ihre Bonität zu verbessern, verschaffen Sie sich am besten einen Überblick über Ihre Finanzen. Wenn Sie alle Einnahmen und Ausgaben notieren, bekommen Sie einen guten Blick für Ihre finanzielle Situation. Das ist wichtig, damit Sie Ihre Rechnungen immer pünktlich zahlen. Obendrein können Sie Sparpotenziale aufdecken.
Es lohnt sich, in regelmäßigen Abständen eine Schufa-Auskunft anzufordern und die Einträge zu kontrollieren. Bringt Ihr Schufa-Score wenig Positives zutage, brauchen Sie leider etwas Geduld. Denn Ihren Score können Sie kurzfristig nicht ausbessern. Die Schufa-Auskunft hilft Ihnen jedoch auch dabei, einen Überblick über Ihre aktuellen Finanzen zu bekommen.
Hier finden Sie mit Sicherheit Angaben zu Ihren aktuellen Girokonten und Ihren Mobilfunkverträgen. Kurz- und langfristige Kreditverträge sind ebenso aufgeführt wie ausgestellte Kreditkarten. Auch den Leasingvertrag für Ihr Auto entdecken Sie in Ihrer Auskunft. Wichtig ist jetzt, Ihre Schufa-Einträge sorgfältig zu prüfen.
Falsche und alte Schufa-Einträge korrigieren lassen
Es kommt immer wieder vor, dass Schufa-Einträge falsch sind. Sie aber haben ein Recht auf korrekte Schufa-Einträge. Stellen Sie fest, dass Ihre Schufa-Auskunft falsche Einträge enthält oder dass die Daten veraltet sind, lassen Sie sie umgehend korrigieren. Falsche Einträge zu korrigieren gehört zu den eher kurzfristigen Hebeln, mit denen Sie Ihre Bonität und Ihren Schufa-Score verbessern.
Achten Sie auch darauf, dass alte Daten gelöscht werden. Dazu gehört auch, Informationen zu nicht mehr genutzten Kreditkarten oder bereits gekündigten Girokonten aus Ihren Schufa-Einträgen entfernt werden. Die Schufa berechnet den Score für Ihre Bonität im Abstand von drei Monaten zum Beginn des Quartals. Bei sehr kurzfristigen Bonitätsprüfungen kann es deshalb schwierig sein, Ihre Kreditwürdigkeit zu stärken.
Wie verbessern Sie Ihren Schufa-Score mittelfristig?
Rechnungen und offene Forderungen pünktlich begleichen
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen gibt es noch weitere clevere Tricks, um bei der nächsten Bonitätsprüfung besser abzuschneiden. Sie wirken eher mittelfristig, deshalb sollten Sie sie regelmäßig im Auge behalten. Achten Sie immer darauf, offene Rechnungen fristgemäß zu bezahlen. Auch Ihre Schulden aus Kreditverträgen sollten Sie rechtzeitig ausgleichen.
Geraten Sie mit mehreren Raten in Rückstand, zieht das zuerst mehrere Mahnungen und später sogar einen Mahn- oder Vollstreckungsbescheid nach sich. Die Bescheide gehören zu den negativen Einträgen, die Sie niemals riskieren sollten. Negative Einträge dieser Art sorgen für viele Jahre für eine negative Bonität. Und Sie bekommen damit nur sehr schwer einen Kredit.
Dispo nicht überziehen
Versuchen Sie außerdem, Ihren Dispositionskredit nicht zu überziehen. Zwar räumt Ihre Bank bei einem regelmäßigen Gehalt gerne einen großzügigen Kreditrahmen ein. Doch die Zinsen dafür sind teuer, und ein ständig überzogenes Konto trägt nicht zu einer guten Bonität bei. Unter Umständen kann es hilfreich sein, nur einen geringen Dispokredit einräumen zu lassen. Dann kommen Sie nicht in Versuchung, Ihr Konto zu stark zu überziehen.
Kleinkredite vermeiden und Kredite umschulden
Vermeiden Sie außerdem Kleinkredite. Es mag verlockend klingen, das Laptop oder die Kaffeemaschine mit einem Kleinkredit zu finanzieren. Doch auch Kleinkredite sorgen für Schufa-Einträge, die Ihrer Bonität schaden. Haben Sie mehrere Kleinkredite und andere Finanzierungen, wie beispielsweise eine Baufinanzierung, kann sich eine Umschuldung lohnen. Häufig lassen sich durch das Umschulden günstigere Raten erzielen, die Ihnen einen zusätzlichen finanziellen Spielraum geben.
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