Haushaltsrechnung – Grundlage für Ihren Kredit
Moderne Wohnzimmermöbel, ein neues Haus, ein Urlaubswunsch: Sie wollen einen Kredit aufnehmen – die Finanzierungsmöglichkeiten dafür sind vielfältig. Doch bis das Geld für Ihren Ratenkredit oder Ihre Baufinanzierung den Weg zu Ihnen findet, will sich die Bank absichern und überprüft, wie kreditwürdig Sie sind.
Um Ihre Bonität zu ermitteln, holt sich der Kreditgeber Auskunft über die sogenannten Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa ein. Außerdem stellt die Bank eine Haushaltsrechnung auf, bevor Sie Ihr Vorhaben finanziert. Die Haushaltsrechnung gibt einen Überblick über Ihre finanzielle Situation und sie zeigt der Bank, ob der Kredit ins Budget passt.
Wir zeigen Ihnen, was eine Haushaltsrechnung ist, welche Angaben hineingehören und wie Banken eine Haushaltsrechnung aufstellen. Hier kommen auch Pauschalen wie die Lebenshaltungskosten ins Spiel. Anhand eines Beispiels erfahren Sie, wie eine Haushaltsrechnung für einen Haushalt mit zwei Personen berechnet wird.

Was ist die Haushaltsrechnung?
Eine Haushaltsrechnung ist eine Aufstellung Ihrer monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Von Ihren monatlichen Einkünften ziehen Sie Ihre Ausgaben wie beispielsweise Wohnkosten, Lebenshaltungskosten und laufende Kreditraten ab. Das Ergebnis ist das Budget, das für eine Kreditrate übrig ist. Die Berechnung sollte also einen positiven Betrag ergeben. Denn nur eine positive Differenz zeigt der Bank, dass Sie sich den Kredit überhaupt leisten können und auch in welcher Höhe.
Ergeben Ihre Einnahmen abzüglich Ihrer Ausgaben ein Minus, spricht man von einer negativen Haushaltsrechnung. In diesem Fall wird Ihnen die Bank keine Finanzierung gewähren. Denn die Berechnung zeigt, dass Sie sich die Kreditrate nicht leisten können.
Korrekte Angaben sind Pflicht
Um die Haushaltsrechnung korrekt aufzustellen, braucht Ihr Kreditgeber eine Selbstauskunft von Ihnen, also Informationen über Ihre persönliche und finanzielle Situation. Diese Daten fragt die Bank gewöhnlich schon im Kreditantrag ab. Bei Duratio geben Sie die Daten bequem und datenschutzkonform in das Online-Kreditformular ein.
Machen Sie schon hier Ihre Angaben so umfassend und genau wie möglich. Denn sie sind die Basis dafür, dass Ihr Kreditgeber die richtige Finanzierung mit der passenden Ratenhöhe berechnen kann. Außerdem kontrolliert das Kreditinstitut Ihre Daten und gleicht sie mit Ihren eingereichten Unterlagen ab. Gibt es Unstimmigkeiten, überprüft die Bank das Angebot erneut oder lehnt den Kredit unter Umständen ganz ab.
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Welche Einnahmen und Ausgaben gehören in die Haushaltsrechnung?
Damit Sie Ihre Rechnung richtig aufstellen, ist es gut zu wissen, welche konkreten Einnahmen und Ausgaben in die Haushaltsrechnung gehören.
Einnahmen
Die Einnahmen errechnen sich aus dem Nettoeinkommen, also aus Ihren Einkünften abzüglich der Sozial- und Steuerabgaben. Gibt es mehrere Personen mit Einkünften in Ihrem Haushalt, addieren Sie alle Einkünfte auf. Damit errechnen Sie das sogenannte Nettohaushaltseinkommen. Zu den Einnahmen gehören beispielsweise:
- Einkünfte aus einer Haupttätigkeit, das heißt Nettolohn oder Nettogehalt
- Einnahmen aus Nebentätigkeiten
- Einkünfte aus einer selbstständigen Tätigkeit
- Einkommen aus Rente
- Kindergeld
- Kapitalerträge, Zinsen, Dividenden
- Einkünfte aus Mieten
Ausgaben
Ausgaben umfassen alle Kosten, die monatlich anfallen. Falls die Kosten in unregelmäßigen Abständen oder jährlich anfallen, rechen Sie diese am besten auf einen Monat um. Diese Ausgaben sollten Sie u. a. berücksichtigen:
- Wohnkosten wie Miete
- Nebenkosten für Strom, Wasser, Heizung, Gas, etc.
- Lebensmittel
- Internet, Telefon und Handy
- Kleidung
- Kosmetik- und Hygieneartikel
- Tanken und Verkehrsmittel
- Raten für Konsumkredite oder eine Baufinanzierung
- Versicherungskosten
- Kosten für die Bewirtschaftung einer Immobilie
- Ausgaben für Urlaub, Ausflüge, Restaurantbesuche, Freizeit- und Sportaktivitäten
- Abonnements
- Unterhaltszahlungen
- Geldanlagen
Gut vorbereitet: Erstellen Sie Ihre eigene Haushaltsrechnung
Verschaffen Sie sich selbst einen Überblick über Ihre Finanzen. Nutzen Sie dazu am besten Ihre Kontoauszüge der letzten Monate. Notieren sie die monatlichen Einnahmen und addieren Sie diese. Danach erfassen Sie auch alle Positionen auf der Ausgabenseite und rechnen diese zusammen.
Ziehen Sie am Ende die Summe Ihrer Ausgaben von Ihrem Nettoeinkommen ab. Der Restbetrag bzw. die Differenz ist der Betrag, der Ihnen theoretisch für Ihre Kreditrate zur Verfügung steht. In der Praxis wird Ihre Rechnung sicher nicht mit der der Bank aufgehen. Warum, erläutern wir Ihnen gleich.
Tipp: Mit einem Haushaltsbuch haben Sie schnell eine Haushaltsrechnung erstellt. Dafür dokumentieren Sie für jeden Monat Ihre Einnahmen und Ausgaben regelmäßig und detailliert – egal ob per Excel, App oder im Notizheft. Gleichzeitig haben Sie alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben immer im Blick.
Wie erstellen Banken eine Haushaltsrechnung?
Um die monatlichen fixen Ausgaben zu berechnen, nutzen Banken meist Pauschalen. Hier gibt es verschiedene Pauschalen, die die Kreditinstitute – je nach Lebens- oder Wohnbedingungen – ansetzen.
Lebenshaltungskosten oder Lebenshaltungskostenpauschale
Die Lebenserhaltungskosten sind die monatlichen Ausgaben, die Sie für die Sicherung Ihres Lebensunterhaltes benötigen. Darin sind z. B. Ausgaben für Lebensmittel und Kleidung, Wohnkosten und Wasser- und Stromkosten berücksichtigt. Wie hoch die Lebenshaltungskosten sind, hängt von der Bank ab. In der Regel gibt es eine Pauschale für einen Singlehaushalt. Für die zweite, dritte und jede weitere Person im Haushalt erhöht sich die Lebenshaltungskostenpauschale schrittweise um einen bestimmten Betrag.
Nebenkostenpauschale
Diese Pauschale wird nur bei Eigentümern eines Hauses bzw. einer Immobilie berechnet. Für eine Immobilie entstehen Kosten für die Bewirtschaftung wie Strom-, Wasser- und Heizkosten.
Wohnpauschale
Unter Umständen rechnet das Kreditinstitut noch die Wohnpauschale hinzu. Diese wird angesetzt, wenn Sie weder eine Mietzahlung oder ein Eigentum nachweisen können. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Sie bei Ihren Eltern wohnen. Hier geht die Bank davon aus, dass trotzdem Ausgaben für den Wohnraum anfallen.
Fast jede Bank hat ihre eigene Haushaltsrechnung
In der Praxis hat fast jede Bank ihre eigene Haushaltsrechnung und die Rechnungen verschiedener Kreditinstitute weichen voneinander ab. Schon bei den Einkünften gibt es Unterschiede. Einige Banken setzen das durchschnittliche, andere dagegen das niedrigste Nettoeinkommen an. Manche Banken rechnen zu den Einnahmen auch das Kinder- und das Elterngeld hinzu, andere hingegen nicht. Wichtig dabei ist: Sie müssen alle Einkünfte der Bank nachweisen.
Auf der Ausgabenseite rechnen Kreditinstitute mit unterschiedlichen Pauschalen für die Lebenshaltungskosten. Zu den Pauschalen kommen die Raten von bereits bestehenden Krediten hinzu. Wie Ihre Haushaltsrechnung nun im Einzelfall ausfällt, kann man pauschal nicht sagen. Denn die Rechnung variiert nicht nur von Bank zu Bank, sondern hängt auch von Ihnen als Antragsteller ab.
Praktische Tipps, um Ihre Haushaltsrechnung aufzupolieren
- Zusammenfassen mehrerer Kredite: Haben Sie mehrere laufende Kredite und damit mehr als eine monatliche Kreditrate, kann sich eine Umschuldung lohnen. Denn die Ratenersparnis, die Sie dadurch erzielen können, schlägt sich auch positiv auf Ihre Haushaltsrechnung zu Buche.
- Alle Einnahmen berücksichtigen: Geben Sie auch Einkünfte jenseits Ihres Lohns oder Gehalts an. Dazu zählen beispielsweise auch Kindergeld, Unterhaltsleistungen und Einnahmen aus Vermietungen.
- Sparpotenziale ermitteln: Machen Sie rechtzeitig einen Kassensturz und ermitteln Sie Sparpotenziale. Vielleicht ist Ihre Autoversicherung zu hoch, Sie zahlen noch für ein Abonnement, dass Sie kaum nutzen, oder Ihr Handyvertrag ist veraltet und jetzt viel günstiger zu bekommen. Jede Einsparung schlägt sich positiv auf Ihre Haushaltsrechnung nieder.
- Kredit gemeinsam beantragen: Ein Mitantragsteller erhöht Ihre Kreditwürdigkeit und damit die Sicherheit für die Bank. Denn die Einkünfte eines zweiten Kreditnehmers, verbunden mit weniger wachsenden Ausgaben, wirken sich positiv auf Ihre Haushaltsrechnung aus.
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Haushaltsrechnung für einen Zwei-Personen-Haushalt – ein Berechnungsbeispiel
Frau und Herr Muster leben in einen Haus mit einer Einliegerwohnung, das sie mit einer Baufinanzierung finanzieren.
Berechnung der Einnahmen
Nettogehalt Frau Muster | 1.550 Euro |
Nettogehalt Herr Muster | 2.200 Euro |
Sonstiges Einkommen: Einnahmen aus Miete | 450 Euro |
Summe der Einnahmen | 4.200 Euro |
Berechnung der Ausgaben
Lebenshaltungskostenpauschale für 2 Personen | 1.000 Euro |
Kreditrate Baufinanzierung | 1.200 Euro |
Kreditrate für weitere Finanzierung | 250 Euro |
Nebenkostenpauschale | 300 Euro |
Summe der Ausgaben | 2.750 Euro |
Ergebnis der Haushaltsrechnung – Monatsüberschuss
Summe Haushaltseinnahmen | 4.200 Euro |
Summe Haushaltsausgaben | 2.750 Euro |
Restbetrag – Monatsüberschuss | 1.450 Euro |
Familie Muster hat einen Monatsüberschuss von 1.450 Euro. Die Bonität ist der Bank ausreichend. Die Höhe des Überschusses gibt der Bank zudem Aufschluss, welche monatliche Kreditrate sich die Familie leisten kann.
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