Hohe Gebrauchtwagenpreise 2022
Gründe, Prognosen und Tipps
Das Wichtigste in Kürze
Mit knapp acht Prozent erreichte die Inflationsrate im Mai 2022 einmal mehr einen neuen und teuren Rekord. Wer sich zuletzt einen Gebrauchtwagen zulegen wollte, musste noch rasantere Preissteigerungen in Kauf nehmen. Allein im letzten Jahr ist der durchschnittliche Gebrauchtwagen um satte 20,9 Prozent teurer geworden.
Was passiert da gerade am Gebrauchtwagenmarkt? Lesen Sie hier, warum die Gebrauchtwagenpreise derart in die Höhe geschnellt sind, welche Entwicklungen zu erwarten sind und wie Sie dennoch günstig einen Gebrauchtwagen bekommen.
1. Schon seit zwei Jahren stark steigende Preise für gebrauchte Autos
Die Gebrauchtwagenpreise sind in den letzten zwanzig Jahren laut Statista meist ohne große Sprünge von einem Jahr zum anderen gewachsen. Dann kam das Coronavirus und mit ihm ein erster hoher Preissprung: Zwischen 2019 und 2020 verteuerten sich gebrauchte Fahrzeuge auf einen Schlag um durchschnittlich 18 Prozent. Ebenso kletterten die Preise für Neuwagen zuletzt überdurchschnittlich.
Die massiven Preissteigerungen haben mehrere Gründe, die sich gegenseitig beeinflussen. Das Zusammenspiel zwischen Neuwagen- und Gebrauchtwagenmarkt ist dadurch besonders offensichtlich geworden.
2. Das sind die Gründe für die explodierenden Gebrauchtwagenpreise
Höhere Nachfrage nach Gebrauchtwagen
Mit der Coronapandemie wuchs insgesamt die Nachfrage nach Fahrzeugen in Deutschland. Trotz Lockdown und Homeoffice wollten viele Menschen nun lieber mit dem eigenen Auto fahren als mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Gefragt waren vor allem Gebrauchtwagen und dafür weniger Neuwagen. Gebrauchte Autos sind immer sofort verfügbar und passen bei spontanen Kaufentscheidungen für die meisten besser ins Budget.
Lieferschwierigkeiten auf dem Neuwagenmarkt
Zudem verzögerte sich schon bald nach Beginn der Pandemie die Auslieferung von Neuwagen: Die Produktion stand an vielen Standorten still und auch der Teilemangel sorgte für Lieferverzögerungen. Diese Problematik hält bis heute an und wird sich so schnell nicht legen. Viele Verbraucher stiegen aufgrund der Lieferschwierigkeiten auf Gebrauchtwagen um. Das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt verknappte sich dadurch noch einmal mehr.
Hersteller aller Marken fuhren zu Beginn der Coronakrise ihre Bestellungen für Bauteile wie Mikrochips kurzfristig stark zurück, weil sie mit schleppendem Absatz rechneten. In anderen Branchen – vor allem bei den Elektronikherstellern – griff man dagegen zu. Lieferkontingente gingen den Autobauern dadurch verloren. Die müssen nun mit wenigen Mikrochips streng haushalten. Bei der Bestückung priorisieren deswegen alle Fahrzeugmarken zunächst ihre Top-Modelle oder ihre E-Autos. Für andere Modelle müssen Käufer immer länger warten.
Fehlender Nachschub bei den jungen Gebrauchten
Zudem gaben die meisten Marken höhere Kosten, zum Beispiel für die Logistik, schnell in Form von Preiserhöhungen weiter. Aus diesem Grund rückten viele Verbraucher vom Neuwagenkauf ab und suchten eher nach jungen Gebrauchten. Der Teil des Gebrauchtwagenmarkts mit jüngeren Fahrzeugen speist sich aus ausgedienten Dienstwagen, Firmenfahrzeugen und Autos der großen Autovermieter. Denn Firmen und Autovermietungen haben im Zuge der Coronakrise ihre Neubestellungen deutlich reduziert.
Mietwagenfirmen beispielsweise drosselten ihre Bestellungen um rund 30 Prozent. Auch Fahrzeughändler senkten ihren Bestand an Vorführwagen und Tageszulassungen wegen der unsicheren Geschäftsaussichten um nahezu 30 Prozent. Daher fehlt dem Gebrauchtwagenmarkt bei gestiegener Nachfrage der Nachschub.
Die skizzierten Reaktionen auf die Pandemie wirkten sich drastisch auf den Gebrauchtwagenmarkt aus. Eine große Nachfrage trifft auf ein deutlich verkleinertes Angebot. Damit gibt es für die Gebrauchtwagenpreise in den letzten Jahren nur eine Richtung: steil nach oben.
3. So geht es weiter mit den Gebrauchtwagenpreisen – eine Prognose
Trend setzt sich fort
Experten befürchten, dass sich kurz- bis mittelfristig die Preissteigerungen eher fortsetzen und womöglich sogar noch verstärken werden. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass das Angebot an Gebrauchtwagen in Deutschland bald wieder das Niveau vor der Coronakrise erreicht. Die Nachfrage nach Gebrauchtfahrzeugen dürfte tendenziell sogar noch zunehmen. Denn durch hohe Energiepreise und die Inflation können sich immer weniger Menschen einen Neuwagen oder ein Neuwagenleasing leisten. Gebrauchtwagen bleiben damit teuer oder werden sogar noch teurer.
Ausnahme E-Auto-Gebrauchtwagenmarkt
Der Markt für gebrauchte Elektroautos ist dabei eine Ausnahme. Er ist noch sehr klein und beschränkt sich bisher auf wenige Marken oder Modelle. Die staatlichen Subventionen in Deutschland machen den Neuwagenkauf bei E-Autos attraktiver.
Auf ältere Elektroautos reagieren Kaufinteressenten dagegen eher verhalten. Schon ein gerade einmal drei Jahre altes Elektroauto besitzt deswegen im Schnitt nur noch einen Restwert von knapp unter 50 Prozent. Genauso alte Benziner oder Diesel bewegen sich dagegen um Restwerte von etwa 60 Prozent. Fahrzeuge mit Elektroantrieb können Sie daher noch zu günstigen Preisen auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaufen.
4. Tipps für den Kauf eines günstigen Gebrauchtwagens
Erweitern Sie Ihre Suchkriterien und Suchalternativen.
Durch frühere Autokäufe, Berichte in Autozeitungen oder Erfahrungen anderer stehen Ihnen bei der Autosuche oft nur sehr spezifische Modelle oder Ausstattungen im Fokus. Diese können besonders knapp und damit teuer sein. Erweitern Sie Ihre Suche um andere Varianten wie zum Beispiel Kleinanzeigenportale oder Fahrzeugportale. Dort finden Sie häufig günstigere Gebrauchtwagenpreise.
Erwägen Sie andere Hersteller.
Viele suchen eher Marken aus Deutschland, weil diese das Image besserer Qualität besitzen. Doch auch eine Reihe ausländischer Hersteller können hier längst mithalten und weisen trotzdem mehrheitlich niedrigere Gebrauchtwagenpreise auf. Asiatische Automarken wie Hyundai, Kia oder Nissan haben den Ruf, günstiger zu sein. Aber auch europäische Marken wie der rumänische Autobauer Dacia ziehen mit günstigen Modellen nach.
Ziehen Sie Gebrauchtwagenangebote von privat in Betracht.
Ein gebrauchtes Fahrzeug von privat zu kaufen ist meist günstiger als der Erwerb über einen Händler. Nutzen Sie für Ihre Recherche die Kleinanzeigenbörse oder den Kleinanzeigenteil einer Tageszeitung oder Ihrer regionalen Zeitung.
Denken Sie über Autoleasing nach.
Mit dem Leasing Ihres Wunschfahrzeugs schonen Sie Ihr Eigenkapital. Denn Sie zahlen monatliche Leasingraten anstelle eines teuren Autokaufs. Das verschafft Ihnen Planungssicherheit, aber auch gleichzeitig Flexibilität. Leasing-Laufzeiten sind auf maximal 36 Monate beschränkt. Freiberufler und Selbstständige können die Leasingraten sogar steuerlich absetzen. Aber auch für Privatpersonen kann sich Leasing lohnen.
Nutzen Sie Auto-Abos oder Carsharing-Modelle.
Hersteller und einige Start-ups bieten mittlerweile Abos als Alternativen zum Kauf von Fahrzeugen an. Die monatlichen Preise sind zwar etwas teurer als Leasingraten für Neuwagen. Dafür beinhalten sie aber meist schon alle Kfz-Versicherungen, Wartungsservice oder andere Leistungen, wodurch sich ein Abo-Modell rechnen kann. Benötigen Sie ein Auto eher sporadisch, kann auch Carsharing zu einer kostengünstigen Alternative zum Autokauf werden.
5. Finanzierung eines Gebrauchtwagens
Entscheiden Sie sich für den Kauf eines Gebrauchten und können Sie sich die hohen Anschaffungskosten nicht auf einen Schlag leisten, sollten Sie eine Finanzierung erwägen. Die Zinsen für einen Kredit sind in 2022 noch immer günstig. Im Laufe des Jahres oder 2023 werden sie voraussichtlich anziehen und dann wird auch diese Option auf das nächste Auto teurer.
Möchten Sie einen Gebrauchtwagen auf Raten kaufen, finden Sie bei Duratio eine passende und günstige Finanzierung. Dafür stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Ein Ratenkredit lohnt sich beispielsweise dann, wenn Sie ein Fahrzeug erwerben möchten, sich aber noch nicht für ein bestimmtes Modell entschieden haben. Durch die Ratenfinanzierung steht Ihnen dann die komplette Kaufsumme für Ihr Traumfahrzeug zur Verfügung – die ideale Ausgangslage für vielversprechende Rabatte.
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Autor dieses Artikels: Sandy Paasch
Sandy Paasch ist bei Duratio als Online Marketing Managerin tätig. In den Duratio Finanznews schreibt sie über Neugikeiten aus der Finanzbranche und gibt nützliche Tipps rund um die Themen Finanzen, Steuern und Kredite.
Fazit zum Beitrag: „Möchten Sie einen Gebrauchtwagen auf Raten kaufen, finden Sie bei Duratio eine passende und günstige Finanzierung. Dafür stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Ein Ratenkredit lohnt sich beispielsweise dann, wenn Sie ein Fahrzeug erwerben möchten, sich aber noch nicht für ein bestimmtes Modell entschieden haben. Durch die Ratenfinanzierung steht Ihnen dann die komplette Kaufsumme für Ihr Traumfahrzeug zur Verfügung – die ideale Ausgangslage für vielversprechende Rabatte.”