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Baustoffpreise steigen: Was Sie bei Ihrer Baufinanzierung berücksichtigen sollten

Zinsen für Immobilienfinanzierungen sind nach wie vor günstig. Durch die Niedrigzinspolitik der letzten Jahre haben sich viele Menschen ihren Traum von den eigenen vier Wänden verwirklicht. Der Boom auf dem Immobilienmarkt hält weiterhin an. Dennoch müssen sich Bauleute auf steigende Baukosten einstellen. Grund sind die aktuellen Baustoffpreise, die in den letzten Monaten rasant gestiegen sind. Was müssen Sie beachten, um mit Ihrem Haubaukredit die aktuell hohen Baustoffpreise abzufangen?

Steigende Baustoffpreise – viele Baustoffe immer rarer und teuer

steigende Baustoffpreise - Hand mit Hausschlüssel, im Hintergrund verschwommende Silhouetten von Häusern

Möchten Sie jetzt Ihr Bauvorhaben umsetzen, müssen Sie mit höheren Baukosten rechnen. Baustoffe sind momentan knapp und werden immer teurer. Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für Baurohstoffe wie Dämmmaterialien und Holz in den letzten Monaten rasant angestiegen.

Am stärksten vom Preisanstieg betroffen ist Konstruktionsvollholz. Der Baurohstoff verteuerte sich im Mai 2021 gegenüber Mai 2020 um mehr als 83 %. Insbesondere die Fertighausbranche, in der die Bauweise mit Holz dominiert, ist von dem Preisanstieg bei den Baustoffen stark betroffen.

Die Preise für Bitumen auf Erdölbasis haben sich ebenfalls stark erhöht. Der Baustoff zum Abdichten von Fundamenten und Dächern verteuerte sich im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um knapp 64 %. Auch die Preise für andere Rohstoffe wie Stahlbeton und Kupfererzeugnisse haben sich stark erhöht und treiben die aktuellen Immobilienpreise nach oben. Die verantwortlichen Preistreiber sind die wachsende Nachfrage nach Baurohstoffen während der Coronapandemie und zugleich Probleme mit der Rohstoffversorgung.

Steigende Baustoffpreise im Mai 2021 – Veränderungsrate ausgewählter Baustoffe gegenüber dem Vorjahresmonat

Diagramm zu steigenden Baustoffpreisen - Veränderungsrate ausgewählter Baustoffe im Mai 2021 gegenueber Vorjahresmonat

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2021, eigene Darstellung

Was bedeuten die steigenden Baustoffpreise für Ihr Bauvorhaben?

Bauleute haben angesichts dieser Entwicklungen mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen. Wenn Sie aktuell Ihr Bauvorhaben verwirklichen, sollten Sie mit einem unerwarteten Anstieg der Baustoffpreise und Lieferengpässen rechnen. Haben Sie bereits einen Hausvertrag mit einer Hausbaufirma geschlossen, ist der Preis fest vereinbart. Legt Ihnen der Vertragspartner Nachträge mit höheren Preisen vor, sollten Sie die Erhöhung gegebenenfalls mit Ihrem Anwalt besprechen.

Lieferengpässe können dazu führen, dass Ihnen Ihre Baufirma ein geplantes Produkt nicht liefern kann und Ihnen ein alternatives Produkt anbietet. Ziehen Sie in diesem Fall einen Sachverständigen zurate. Dieser überprüft, ob sich das Ersatzprodukt genauso gut einsetzen lässt. Mit Hinblick auf die aktuell hohen Baustoffpreise können Ihre Baukosten die Darlehenssumme Ihres Hausbaukredits schnell übersteigen. Lieferengpässe der Baustoffe verzögern zudem vielerorts laufende Bauprojekte.

Als Bauherr oder Bauherrin müssen Sie unter Umständen mit einer Doppelbelastung rechnen: Verzögert sich Ihr Bauvorhaben, müssen Sie länger in Ihrer Mietwohnung bleiben. Zusätzlich zur Miete zahlen Sie dann die Raten Ihrer Immobilienfinanzierung. Ist Ihr Eigenheim in Planung, rechnen Sie auch längerfristig mit höheren Baukosten.

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Tipps für Ihren Hausbaukredit, um steigende Baustoffpreise abzufangen

#1 Planen Sie Ihre Baukosten realistisch

Die Hausangebote von Hausbaufirmen sind oft knapp kalkuliert, damit sie günstig und attraktiv sind. Doch was ist in dem Hauspreis alles inbegriffen? Sind Aushubarbeiten und Entsorgungskosten eingeschlossen, die Erschließung und die Architekturkosten enthalten? Welche Extrakosten kommen hinzu? Ein detaillierter Blick in die Bau- und Leistungsbeschreibung des geplanten Hauses lohnt sich.

Schauen Sie sich die Beschreibung sorgfältig durch, bevor Sie Ihre Baufinanzierung festlegen und den Hausvertrag unterzeichnen. Fragen Sie bei Ihrer Hausbaufirma nach, wenn Ihnen Punkte in der Beschreibung unklar sind. Ziehen Sie gegebenenfalls einen Sachverständigen hinzu, der die Leistungen im Detail prüft. Dies verschafft Ihnen Klarheit über die enthaltenen und auch nicht enthaltenden Leistungen und über die Qualität der eingesetzten Materialien. Nicht nur Ihr Haus, sondern auch ihre Baufinanzierung stellen Sie so auf ein solides Fundament.

#2 Berücksichtigen Sie Mehrkosten in Ihrer Immobilienfinanzierung

Bauleute tappen häufig in die Falle, Ihr Bauvorhaben finanziell zu knapp zu planen. Die Erhöhung von Baukosten, steigende Baustoffpreise und zusätzliche Ausgaben für Sonderwünsche werden oft nicht eingeplant, sind aber ganz normal.

Rechnen Sie in Ihr Bauvorhaben einen Puffer von ca. 10 % zusätzlich zur Bausumme ein. Bitten Sie Ihren Architekten, die Baukosten großzügig zu planen und dabei unvorhergesehene, aber durchaus mögliche Sonderausgaben, wie eine Erhöhung der Baustoffpreise, zu berücksichtigen.

#3 Beantragen Sie die KfW-Förderung

Die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Fördermöglichkeiten, wenn Sie ein Eigenheim energieeffizient bauen oder sanieren möchten. Im Juli 2021 hat die neue Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) bei der KfW gestartet. Die neuen Förderprogramm ersetzen die bisherigen Förderungen durch die KfW.

Bauleute profitieren von der neuen KfW-Förderung neben zinsgünstigen Krediten mit höheren Förderbeträgen und Tilgungszuschüssen. Förderung gibt es vor allem, wenn Sie Ihr Haus nach neuesten energetischen Standards bauen. Zuschüsse bekommen Sie auch dann, wenn Sie Ihr Eigenheim umbauen und dadurch den Energieverbrauch deutlich senken.

Den Antrag müssen Sie bei der KfW vor Beginn Ihres Bauvorhabens stellen. Die staatlichen Fördermöglichkeiten helfen Ihnen, steigende Baustoffkosten wirksam zu kompensieren.

#4 Nutzen Sie ein Nachrangdarlehen

Sie haben bereits einen Baukredit aufgenommen, und es sind Ihnen zusätzliche Kosten beispielsweise durch die steigenden Baustoffpreise entstanden? Dann kann Ihnen ein Nachrangdarlehen helfen, diese Mehrkosten abzufangen.

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Das Nachrangdarlehen oder die Nachrangfinanzierung sind ein zusätzlicher Kredit zu Ihrer Immobilienfinanzierung. Für diesen Baukredit mussten Sie eine Grundschuld zugunsten Ihres Kreditgebers ins Grundbuch eintragen lassen. Diese zeitlich erste Grundschuld für Ihre Immobilie ist erstrangig. Alle weiteren Einträge ins Grundbuch für neue Finanzierungen auf die gleiche Immobilie sind nachrangig. Sollten Sie zahlungsunfähig sein, wird zuerst der erstrangige Kreditgeber bedient. Erst dann wir der Kreditgeber der nachrangigen Forderung befriedigt. Die Zinsen sind bei der Nachrangfinanzierung daher meist höher.

Kommt eine Nachrangfinanzierung für Sie infrage, müssen Sie aus der Fülle der Finanzierungsangebote ein passendes Angebot filtern. Dabei gibt es einige Punkte zu beachten. Die Duratio Finanzierungsexperten prüfen für Sie gern, ob eine Nachrangfinanzierung sich eignet, die Mehrkosten Ihrer Immobilienfinanzierung abzufangen. Dann finden wir für Sie das passende Nachrangdarlehen zu den für Sie günstigsten Konditionen.