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Offene Immobilienfonds suchen nach Möglichkeiten zur Geldanlage

Die Niedrigzinsphase stellt nicht nur Sparer, sondern auch Fondsmanager vor große Herausforderungen. Die Teilnehmer der Jahrestagung Immobilienfonds, die regelmäßig vom Bundesverband der Immobiliensachverständigen veranstaltet wird, befasste sich in diesem Jahr intensiv mit der Suche nach renditestarken Anlagen für das verfügbare Fondsguthaben.

Die Herausforderungen der offenen Immobilienfonds bezüglich ihrer Geldanlage

Immobilienfonds suchen nach Möglichkeiten zur Geldanlage

Die offenen Immobilienfonds stehen auf dem Markt für Geldanlagen in einem strengen Wettbewerb mit Versicherungsunternehmen, Versorgungskassen und sonstigen Großinvestoren. Die sinkenden Erträge und die zunehmenden Kosten haben bereits zu einer deutlichen Abschwächung der Rendite geführt. Diese beträgt bei offenen Immobilienfonds im Durchschnitt derzeit etwa zwei Prozent, während sie vor wenigen Jahren zwischen drei und vier Prozent lag. Dennoch ist die Fondsrendite weiterhin attraktiver als der Ertrag festverzinslicher Wertpapiere, die bei Schuldnern ohne nennenswertes Ausfallrisiko eineinhalb Prozent nicht oder nur knapp überschreitet.

Die führenden Vertreter der Branche sehen die niedrige Rendite nicht als dramatisch an, sondern bewerten sie als Folge des Konjunkturzyklus. Diese Sichtweise enthält unausgesprochen die Erwartung einer baldigen Renditezunahme. Andere Stimmen machen deutlich, dass ein Renditewachstum bei offenen Immobilienfonds erst nach der Änderung der aktuellen Niedrigzinspolitik der EZB zu erwarten ist. Einigkeit besteht darin, dass die Fondsgesellschaften zwingend investieren müssen.

Privatpersonen entdecken Immobilienfonds zunehmend als Möglichkeit der Geldanlage

Zur Jahrestagung lagen die Zahlen des Jahres 2016 lediglich für den Zeitraum bis Oktober vor. Innerhalb dieser Zeit haben die deutschen Anleger gegenüber dem vollständigen Jahr 2015 bereits nahezu eine Million Euro mehr in offenen Immobilienfonds angelegt. Diese Daten machen zeigen die zunehmende Beliebtheit der Fonds an. Zum Wachstum beigetragen hat ebenfalls, dass sich deutlich weniger Fonds als im Vorjahr für Neuanleger geschlossen haben.

Einige Fondsgesellschaften haben frühere Schließungen inzwischen rückgängig gemacht, sodass sie wieder Gelder von Neueinsteigern entgegennehmen. Andere Gesellschaften denken zumindest über eine Öffnung in absehbarer Zeit nach. Erstmals seit zehn Jahren plant ein großer Versicherer aus der Schweiz den Neueinstieg in den Markt der offenen Immobilienfonds.

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Spezialimmobilien und Auslandsinvestitionen versprechen die besten Renditen

Nicht trotz, sondern ungeachtet oder sogar wegen der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten sehen mehrere Fondsmanager die USA als Wachstumsmarkt für offene Immobilienfonds an. Konsequenterweise haben die ersten Fondsgesellschaften spezielle Nordamerika-Fonds aufgelegt, für die sie eine Rendite von mindestens vier Prozent erwarten. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als derzeit bei inländischen Immobilienfonds im Durchschnitt zu erzielen ist. Sie weisen Interessenten jedoch korrekt auf das bestehende Währungsrisiko hin.

Für einen großen Teil der bei privaten Anlegern besonders beliebten Fonds gilt die Einschränkung, dass Investitionen nur in deutschen Immobilien zulässig sind. In diesem Fall erweisen sich Spezialimmobilien bislang als überdurchschnittlich renditestark. Sie bergen zugleich das Risiko, dass sich die Nachfrage verändern kann. Für Fonds, die überwiegend in die Vermietung von Studentenwohnheimen investieren, sagen die Prognosen sogar ein baldiges Abschwächen der hohen Renditen infolge wieder abnehmender Studentenzahlen voraus.

Bei Gewerbeimmobilien richtet sich die Wertentwicklung stark nach der Attraktivität der Städte, in denen sich die zu einem Fonds gehörenden Immobilien befinden. Dabei versprechen vor allem Kleinstädte, die in der Nähe von Ballungsgebieten liegen, überdurchschnittlich hohe Wertzuwächse.