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Deutsche Börse startet Venture Match für Startups und Investoren

Risikofreudige Anleger können zukünftig über – Venture Match – die Onlineplattform der Deutschen Börse in Startups investieren. Schon Ende September werden unter dem Namen „Venture Match“ erste Finanzierungsrunden starten. Dabei werden junge Unternehmen an Geldgeber vermittelt, die Interesse an Investitionen in Startups haben. Das klassische Börsengeschäft soll so um vorbörsliche Investments erweitert werden. Am Ende soll ein Ökosystem für Wachstum stehen, das ein Unternehmen von der Startupphase über den Zeitraum des Wachstums bis zum Börsengang betreut.

Venture Network: Initiative der Deutschen Börse als Vorläufer mit Potenzial

Deutsche Börse startet Venture Match, ein Network für Startups und Investoren
Venture Match hilft Startups bei Investorensuche

Schon im vergangenen Jahr war die Plattform Venture Network an den Start gegangen. Venture Network ist die Initiative der Deutschen Börse und sollte Existenzgründern und Investoren die Gelegenheit geben, sich gegenseitig kennenzulernen. Derzeit sind knapp 200 Geldgeber mit internationalem Hintergrund und 100 Gründer aus Deutschland und Europa auf der Plattform zu finden. Das Konzept von „Venture Match“ baut auf dem Ansatz von „Venture Network“ auf. Initiator des Vorhabens ist unter anderem die Bundesregierung. Sie will jungen Firmen aus der Technologiebranche den Zugang zu potenten Geldgebern erleichtern.

Das Wirtschaftsministerium hatte ursprünglich die Entwicklung eines Börsensegments 2.0 für solche Vorhaben gefordert. Man möchte dadurch verhindern, dass Firmen auf den Markt kommen, die noch nicht in der Marktreife sind und die sich deshalb nicht wie gehofft entwickeln können. Zu verhaftet ist noch die Erinnerung an den „Neuen Markt“, der als Segment im Jahr 1997 geschaffen wurde, damit sich junge Gründer schnell mit Eigenkapital versorgen konnten. Bis zum Jahr 2000 stiegen die Kurse vieler IT-Firmen in rasante Höhen, bis die „Dotcom-Blase“ schließlich platzte und die Kurse um ein Vielfaches fallen ließ. Die unvermeidbaren Folgen bestanden in Pleiten, Gerichtsprozessen und in der Einstellung des Marktsegments durch die Deutsche Börse im Jahr 2003.

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Venture Match ist auf der Suche nach attraktiven Startups

Interessant ist die neue Plattform Venture Match vor allem für Existenzgründer, die mehr als nur wenige 100.000 Euro an Kapital benötigen. Der Finanzbedarf liegt im Schnitt bei zweistelligen Millionenbeträgen. In dieser Größenordnung gibt es in Deutschland eine Lücke für Wachstumsunternehmen, wie die Deutsche Börse bei der Vorstellung des Angebots vor wenigen Tagen argumentierte. Business Angels oder staatliche Förderprogramme kommen für solche Beträge nicht in Frage, die Börse ist dagegen noch eine Nummer zu groß für solche Finanzierungssummen. Es fehlte also ein Konzept, das die Lücke zwischen kleinen und großvolumigen Finanzierungsvorhaben schließt.

Eine klassische Finanzierung über die Bank kommt für Startups meist sowieso nicht in Frage, weil diesen das Risiko zu hoch ist. Hinzu kommen die weiter steigenden Auflagen der Aufsichtsbehörden, die bei solchen Vorhaben häufig gefragt sein wollen. Bei Venture Match vermitteln Mitarbeiter der Deutschen Börse Wachstumsunternehmen an potente Geldgeber. Etwa 100 Jungunternehmen wurden von den Spezialisten in den letzten 12 Monaten geprüft.

Dazu gehören auch der Kreditanbieter Kreditech aus Hamburg und der Onlineoptiker Mister Spex aus Berlin. Ein weiterer bekannter Kandidat ist der Lebensmittelieferdienst Hello Fresh. Alle Firmen haben in der Vergangenheit bereits unter Beweis gestellt, dass ihr Geschäftsmodell funktioniert. Nun sind weitere Investitionen erforderlich, um das Wachstum voranzutreiben.

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Potente Investoren im Hintergrund machen der „Höhle des Löwen“ Konkurrenz

In der Datenbank von Venture Match stehen den jungen Unternehmen die Vorstellungen von 180 Investoren gegenüber. Darunter befinden sich wichtige Kandidaten wie KKR und Accel Partners. Etwa 50 Prozent der Anleger kommen aus den USA, das potenzielle Investitionsvolumen beträgt 1,3 Billionen Euro. In der Anfangsphase sind fünf Mitarbeiter der Deutschen Börse dafür verantwortlich, Anleger und Gründer in Verbindung zu bringen und beide Wünsche miteinander zu vereinbaren. So soll schnell ein passender Geldgeber gefunden werden.

Mittelfristig soll die bisher weitgehend manuelle Auswahl bei Venture Match über ein Computerprogramm gesteuert werden. Sofern beide Seiten Interesse an einem Projekt haben, soll ein elektronischer Datenraum für den gegenseitigen Austausch bereitgestellt werden, um die genauen Vertragsmodalitäten zu verhandeln. Ziel ist es, das klassische Börsengeschäft Schritt für Schritt um ein vorbörsliches Segment zu erweitern.

Investoren und Startups finden weitere Informationen direkt auf der Webseite Venture Network der Deutschen Börse, vor allem zu Themen wie Anmeldung, Unternehmensprüfung oder die aktuelle Pressemittelung des zukunftigen Projekts.