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Teil 1: Haus kaufen – Alles Wissenswerte über den Erwerb von Immobilien

Viele Menschen träumen von den eigenen vier Wänden. Der Kauf eines Hauses bietet gegenüber dem Neubau den Vorteil, dass das Haus sofort bezugsfertig ist. Für einen Hauskauf sprechen viele Gründe: Miete sparen, vorsorgen für das Alter, sein eigener Herr sein, sich selbst verwirklichen, in einer attraktiven Lage wohnen, Geld sinnvoll anlegen. Gerade dann, wenn die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) niedrig sind und für konventionelle Geldanlagen wie Sparbuch, Festgeld oder Tagesgeld kaum noch Zinsen gewährt werden, suchen viele Investoren nach alternativen Anlagemöglichkeiten.

Die Angebote für Immobilien auf Immobilienportalen im Internet, in den Tageszeitungen, aber auch bei Bausparkassen und Banken sind vielfältig. Eine Top-Lage und ein günstiger Preis erscheinen verlockend – doch so manches vermeintliche Schnäppchen hat sich schon als Bauruine entpuppt. Für alle, die eine Immobilie kaufen möchten, kommt es darauf an, den Wert zu erkennen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Immobilienfinanzierung. Schließlich sollten die Kauf- und Nebenkosten nicht unterschätzt werden. Dieser Beitrag informiert Sie Schritt für Schritt darüber, was Sie beim Erwerb einer Immobilie, bei der Finanzierung und bei den Nebenkosten beachten sollten.

Der Erwerb einer Immobilie – Kriterien für den Kauf

Erwerb einer Immobilie - Kriterien für den Hauskauf

Viele Immobilienmakler sagen, dass es beim Kauf eines Hauses auf drei Dinge ankommt: Lage, Lage, Lage. Die Lage ist ein wichtiges Kaufkriterium, doch entscheiden letztendlich Sie selbst, ob Sie eher ruhig am Stadtrand, in ländlicher Idylle oder zentral in der Nähe des Stadtkerns wohnen möchten. Die Lage ist wichtig, wenn Sie eine Immobilie nicht für die eigene Nutzung, sondern zum Vermieten oder als Anlageobjekt kaufen möchten.

Ein ganz wichtiger Aspekt beim Kauf einer Immobilie ist der Bauzustand. Es ist nicht immer einfach, den Bauzustand eines Hauses zu beurteilen. So manch einer glaubte bereits, mit einem Haus ein Schnäppchen zu machen, und hat doch letztendlich eine Bauruine erworben. In solchen Fällen müssen Sie entscheiden, ob Sie bereit sind, zu investieren und die Baumängel zu beseitigen oder ob es besser ist, die Immobilie wieder zu veräußern. Wie Sie sich auch entscheiden – Sie sind am Ende der Verlierer. Damit das nicht passiert, sollten Sie einen Sachverständigen einschalten. Der Kaufpreis spielt ebenfalls eine wichtige Rolle beim Immobilienerwerb. Er ist von der Region und der Lage, aber auch von der Größe, vom Zustand und Ausstattung der Immobilie abhängig und variiert sehr stark in bestimmten Regionen und Bundesländern durch die dortigen Standards.

Die richtige Lage für Ihr Eigenheim finden

Die Lage ist entscheidend dafür, ob eine Immobilie an Wert gewinnt oder verliert. Mit der Entscheidung für die richtige Lage schützen Sie sich vor Verlusten und können vielleicht sogar noch eine Wertsteigerung für Ihre Immobilie erzielen.

Kriterien für eine gute Lage sind eine gut ausgebaute Infrastruktur und eine gute Verkehrsanbindung zur Innenstadt. Eine gute medizinische Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten sollten sich in der Nähe der Immobilie befinden. Bei der Lage wird zwischen guter, mittlerer und einfacher Lage unterschieden. Befindet sich die Immobilie in der Nähe von Grünanlagen, am Stadtrand oder an einem See, dann handelt es sich um eine gute Lage. Sind hingegen nur wenige Freiflächen vorhanden oder befindet sich das Haus gar in einer Betonwüste, dann handelt es sich um eine einfache Lage.

Möchten Sie eine Immobilie auf dem Land erwerben und legen Sie Wert auf eine ruhige Lage, dann sollten Sie sich beim Bauamt informieren, ob bereits Baugenehmigungen vergeben wurden und die Lage Ihrer Immobilie später nicht mehr so ruhig ist. Sie sollten sich auch darüber informieren, wie es in der von Ihnen anvisierten Region mit Arbeitsplätzen und der Kaufkraftentwicklung aussieht. Steigt künftig die Kaufkraft der Region, dann ist mit einer Wertsteigerung der Immobilie zu rechnen. Eine gute Lage hat ihren Preis. Immobilien in guter Lage sind nicht nur im Erwerb teurer, sondern sie steigen künftig in ihrem Wert.

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Den Zustand der Immobilie immer genaustens in Augenschein nehmen

Damit Sie später keine bösen Überraschungen erleben und die von Ihnen erworbene Immobilie keine hohen Kosten für die erforderliche Sanierung verschlingt, ist es wichtig, den Zustand richtig zu beurteilen. Undichte Fenster, veraltete Wasserleitungen oder gar Undichtigkeiten am Dach können zu enormen Folgekosten führen. Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen möchte, ist oft voller Euphorie.

Zustand, Lage und Preis einer Immobilie in Augenschein nehmen

Ein günstiger Preis, eine tolle Terrasse, eine Einbauküche – schon leuchten Dollarzeichen auf den Augen und Sie sind geblendet. Bevor Sie den Kaufvertrag unterzeichnen, sollten Sie sich ein genaues Bild vom Zustand der Immobilie verschaffen. Schon kleine Anzeichen wie veraltete Sicherungen oder ein defektes Klingelsystem können darauf hinweisen, dass eine Immobilie nicht gepflegt wurde. Ein unabhängiger Gutachter verlangt zwar Geld für seine Leistung, doch lohnt sich die Beauftragung eines Gutachters, wenn Sie sich vor hohen Folgekosten, die durch nicht erkannte Mängel bei der Unterzeichnung des Kaufvertrages entstehen, schützen wollen.

Sie sollten sich auch über den Energieverbrauch der Immobilie informieren. Denken Sie daran, verschiedene Umbaumaßnahmen vorzunehmen, sollten Sie auf bereits vorhandene Baugenehmigungen achten. Sie müssen dann keine Baugenehmigung mehr einholen, die Geld kostet, wenn Sie beispielsweise noch eine Garage auf dem Grundstück errichten möchten.

Die richtige Berechnung der Wohnfläche

Möchten Sie ein Haus kaufen, sind die Angaben über die Grundstücksgröße und über die Wohnfläche interessant. Diese Angaben werden in Quadratmeter gemacht, doch ist Quadratmeter nicht gleich Quadratmeter. Ein Haus mit einem Walmdach ist schön anzusehen, doch geht in der oberen Etage viel Wohnraum aufgrund der Dachschrägen verloren.

Wie die Stiftung Warentest festgestellt hat, weichen bei zwei von drei Immobilien die Angaben für die Wohnfläche von der tatsächlich vorhandenen Wohnfläche um mehr als einen Quadratmeter ab. Auch Treppenhäuser spielen bei der Ermittlung der Wohnfläche eine Rolle. Die Berechnung der Wohnfläche kann nach der Wohnflächenverordnung oder nach DIN-Normen erfolgen. Als DIN-Normen werden die DIN 277 und die DIN 283 herangezogen. Die DIN 283 ist jedoch mittlerweile veraltet. In der Praxis erfolgt die Berechnung der Wohnfläche zumeist nach der Wohnflächenverordnung. Bei der Berechnung nach der Wohnflächenverordnung ist die Höhe entscheidend. Kellerräume, Hauswirtschaftsräume oder Heizungsräume zählen nicht zur Wohnfläche, doch werden Türrahmen, Fensterrahmen oder Einbaumöbel mit eingerechnet. Bei der Raumhöhe kommt es auf die Fläche unterhalb einer Dachschräge an. Ist diese Fläche kleiner als ein Meter, zählt sie nicht. Liegt die Fläche zwischen einem und zwei Metern, zählt sie nur zu 50 Prozent. Für die Berechnung der Wohnfläche zählen noch weitere Kriterien, die auf einschlägigen Internetseiten beschrieben sind.