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Anstieg der Zinsen für Baufinanzierungen in 2017 zu erwarten

Seit Anfang 2017 befinden sich die Zinsen für eine Baufinanzierung mit durchschnittlich 1,5 Prozent bei zehnjähriger Zinsbindungsfrist weiterhin auf einem außerordentlich niedrigen Niveau, auch wenn sie gegenüber dem letzten Quartal des Vorjahres geringfügig angestiegen sind. Bei einer Umfrage unter größeren Banken gaben sieben von zehn Befragten an, dass sie während des Kalenderjahres 2017 mit einem moderaten Anwachsen der Durchschnittszinsen für Immobilienkredite rechnen. Sie erwarten die Zinssteigerung jedoch nicht kurzfristig, sondern erst im Verlauf des Jahres.

Die ersten Anzeichen für eine bevorstehende Erhöhung der Bauzinsen

Zwei Faktoren weisen darauf hin, dass die expansive Geldpolitik der EZB Wirkung gezeigt habe. Zum einen ist die Inflation in Deutschland und den meisten weiteren Ländern des Euro-Währungsraumes Anfang 2017 deutlich angestiegen, auch wenn die Inflationsrate den von der EZB angegebenen und als Währungsstabilität gewerteten Zielwert von 2,0 Prozent noch nicht erreicht hat. Zum anderen sind die Arbeitslosenzahlen in Europa deutlich gesunken, sodass sich die Kaufkraft der Verbraucher und damit die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen weiterhin erhöhen wird.

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Welche Signale kommen von Trump und der USA?

Es gilt als nahezu sicher, dass die Notenbank der USA (Fed) den Leitzins im März 2017 anheben wird. Des Weiteren erwarten die meisten Beobachter, dass die Maßnahmen des neuen US-Präsidenten Donald Trump zur Ankurbelung der Konjunktur greifen werden. Die Zinssignale aus den USA wirken sich vermutlich nur ansatzweise auf den europäischen Kreditmarkt aus, da die EZB allen Anzeichen zufolge bei ihrer Politik der lockeren Geldvergabe an Banken bleiben wird. Das umfangreiche Ankaufprogramm von Anleihen schwächerer Schuldner durch die EZB wird zwar von deutschen Spitzenpolitikern massiv kritisiert, in den meisten anderen Staaten der Euro-Währungsgemeinschaft jedoch unterstützt. Auch in den USA ist eine deutlich schwächere als die prognostizierte Konjunktur-Entwicklung denkbar, wenn die zum Teil deutliche Kritik an der Politikgestaltung durch Donald Trump die Bereitschaft zu Investitionen vornehmlich ausländischer Unternehmen verringert. Andererseits plant Donald Trump umfangreiche staatliche Investitionen und Steuersenkungen, die sich in jedem Fall zunächst auf die amerikanische Wirtschaft und infolgedessen weltweit zinssteigernd auswirken. Den zurzeit aktuellen Ankündigungen zufolge wird alleine der Staat innerhalb kurzer Zeit mehrere Billionen US-Dollar investieren.

Die erwartete weitere Zinsentwicklung für die Baufinanzierung

Aufgrund der zu erwartenden weiteren Annäherung der deutschen Inflationsrate an den Zielwert von zwei Prozent und wegen der sich vermutlich weiterhin kontinuierlich verbessernden Konjunkturlage sehen die befragten leitenden Bankmitarbeiter das Potential für moderat ansteigende Immobilienzinsen. Sie erwarten, dass die Zinssteigerung spätestens im zweiten Halbjahr des Jahres 2017 greifen wird, während die Bauzinsen im esten Quartal 2017 vermutlich stabil bleiben werden. Eine exakte Prognose über den Umfang des erwarteten Zuwachses bei den Zinsen für die langfristige Baufinanzierung hat keiner der Befragten abgegeben. Die Mitarbeiterin einer großen norddeutschen Bank machte jedoch deutlich, dass sie mit einem außerordentlich niedrigen Zinszuwachs rechnet, der kaum zu einer Verbesserung der Ertragslage der Geldinstitute beitragen werde. Für Immobilienkäufer und Hausbauer bleibt das Geld somit weiterhin billig. Falls die Prognosen der befragten führenden Bankmitarbeiter zutreffen, handelt es sich um das erste Ansteigen der durchschnittlichen Zinsen für Baufinanzierungen in Deutschland seit dem Frühjahr 2011.