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Neuer SCHUFA-Score ab 2026:
Mehr Transparenz und 12 klare Kriterien

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Autorin: Anika Dittmer

Stand: 04.12.2025

Was hat die SCHUFA angekündigt?

  • Die SCHUFA stellt ihr Scoring-Verfahren für Privatpersonen grundlegend um und spricht von einer Transparenzoffensive.
  • Künftig basiert der SCHUFA-Score nur noch auf 12 klar benannten Kriterien statt auf rund 250 Merkmalen.
  • Der neue Score wird als Punktwert von 100 bis 999 ausgewiesen, hohe Werte stehen für eine bessere Bonität.
  • Seit 3. Dezember 2025 gibt es erstmals einen kostenlosen digitalen Dateneinblick direkt bei der SCHUFA im neuen SCHUFA-Account, bisher ging das nur über bonify oder per Post Datenkopie.
  • Der neue SCHUFA-Account startet als Beta mit Warteliste und Identifizierung per Online Ausweisfunktion, später soll auch Brief Ident möglich sein.
  • Ab Ende März 2026 können Verbraucher:innen den neuen Score dort kostenlos einsehen und mit Erklärtool nachvollziehen.
  • Der neue Score ersetzt den bisherigen Basisscore und die sechs Branchen Scores, künftig gibt es nur noch einen einheitlichen Score für alle Bereiche.

Viele fragen sich gerade: „Was heißt der neue SCHUFA Score für die Chancen auf Kredit, Wohnung oder Handyvertrag?“. Genau das klären wir hier. Sie sehen, was seit Dezember 2025 bereits möglich ist, wie der neue Score ab Ende März 2026 funktioniert und welche Kriterien dahinterstehen. Dazu bekommen Sie konkrete Tipps, wie Sie Ihre Bonität jetzt schon im Blick behalten.

Inhaltsverzeichnis

1. Ab wann gilt der neue Score und was passiert in der Übergangsphase?

Der neue SCHUFA-Score kommt nicht über Nacht, sondern in zwei Stufen. Zuerst wird das Verfahren im Markt ausgerollt, danach sehen Verbraucher:innen den Wert selbst.

Start bei Unternehmen ab Ende 2025
Die SCHUFA will das neue Scoring-Verfahren bis Ende 2025 bei ersten Unternehmenskunden in den Einsatz bringen. Gemeint sind zum Beispiel Banken, Händler, Mobilfunkanbieter oder Energieversorger, die den Score für Bonitätsprüfungen nutzen.

Parallellauf von altem und neuem Score
Wichtig ist die Übergangsphase. Die SCHUFA nennt bisher keinen finalen Stichtag, ab wann ausschließlich der neue Score genutzt wird. Deshalb wird das bisherige Modell zunächst weiter im Markt existieren, während der neue Score schrittweise eingeführt wird. Unternehmen können so nach und nach umstellen, ohne ihre Prüfprozesse abrupt ändern zu müssen.

Das bedeutet für Verbraucher:innen in der Praxis:

  • Einige Anbieter werden zunächst noch den alten Score abrufen, andere nutzen bereits den neuen Wert
  • Beide Scores können deshalb eine Zeit lang gleichzeitig im Markt existieren, bis der neue Standard flächendeckend etabliert ist

Sichtbar für Verbraucher:innen ab Ende März 2026
Für Verbraucher:innen wird der neue Score ab Ende März 2026 im digitalen SCHUFA-Account einsehbar. Dann soll der Punktwert nicht nur angezeigt, sondern auch anhand der Kriterien nachvollziehbar sein.

Einen finalen Stichtag, ab wann ausschließlich der neue Score gilt, nennt die SCHUFA noch nicht. Entscheidend ist, wann genügend Unternehmen umgestellt haben.

2. Wie funktioniert der neue SCHUFA-Account?

Die SCHUFA rollt seit Dezember 2025 einen neuen SCHUFA-Account aus. In der Beta Phase ist darüber bereits der digitale Dateneinblick möglich. Ab Ende März 2026 wird der Account um den neuen Score und ein Erklärtool erweitert. Damit erhalten Verbraucher:innen die Möglichkeit, den eigenen Bonitätswert nicht nur zu sehen, sondern auch nachvollziehen zu können.

Neuer transparenter Score statt App-Umweg über Bonify
Bislang war ein kostenloser digitaler Einblick in SCHUFA-Daten vor allem über die App der SCHUFA Tochter bonify möglich. Seit dem 3. Dezember 2025 ist laut Tagesschau und Süddeutscher Zeitung ein sogenannter „Dateneinblick“ direkt über die SCHUFA Webseite möglich. Ab Ende März 2026 wird dann auch der neue Score vollständig angezeigt, inklusive transparenter Aufschlüsselung der Bewertungskriterien.

Registrierung und Identifizierung notwendig
Für die Nutzung des neuen SCHUFA-Accounts ist eine einmalige Registrierung erforderlich, bei der Nutzer ihre Identität verifizieren müssen. Aktuell sieht die SCHUFA dafür die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises vor. Künftig soll alternativ auch eine postalische Identifizierung möglich sein. Die Identifizierung ist Voraussetzung, um die gespeicherten Daten und Anfragen im Dateneinblick sehen zu können.

Zugriff über Browser und App
Der Account wird über den Webbrowser nutzbar sein. Zusätzlich soll die bestehende SCHUFA-App um die neuen Funktionen erweitert werden. Nutzer, die sich bereits bei „meineSCHUFA“ registriert haben, müssen voraussichtlich auf die neue Plattform umziehen oder erhalten dort nach und nach Zugriff auf die erweiterten Features.

Das sehen Sie im neuen SCHUFA-Account:

  • Ihre gespeicherten bonitätsrelevanten Daten
  • Ihren neuen SCHUFA-Score als Punktwert von 100 bis 999
  • Eine Aufschlüsselung der zwölf Kriterien, die in die Bewertung einfließen
  • Ein Erklärtool, das die Bedeutung der Kriterien erläutert
  • Eine geplante Simulation, die zeigt, wie sich bestimmte Änderungen auf den Score auswirken könnten

Hinweis zur Aktualisierung: Die hinterlegten Daten und der angezeigte Score werden quartalsweise aktualisiert. Veränderungen im Alltag schlagen sich also nicht sofort, sondern mit zeitlichem Abstand im Account nieder.

Kosten und Zusatzfunktionen
Der digitale Basiseinblick soll kostenlos bleiben. Gleichzeitig hat die SCHUFA angekündigt, spätere Zusatzfunktionen aus den bisherigen „meineSCHUFA“-Abos zu integrieren, darunter kostenpflichtige Services wie Benachrichtigungen über Score-Abfragen. Empfehlungen wie in der Bonify-App (z. B. für Kredite oder Stromtarife) sind laut SCHUFA jedoch nicht vorgesehen.

3. Welche 12 Kriterien fließen künftig ein?

Die SCHUFA reduziert ihr bisher sehr komplexes Modell auf zwölf Merkmale. Diese 12 Kriterien sind inzwischen öffentlich benannt. Offen ist aktuell noch, wie viele Punkte jedes einzelne Kriterium bringt und wie stark es im persönlichen Fall gewichtet wird. Genau diese Punkte Logik will die SCHUFA im neuen Account mit einem Erklärtool transparent machen.

Das sind die 12 Kriterien

  • Alter der ältesten Kreditkarte
  • Alter der aktuellen Adresse
  • Anzahl von Anfragen und Abschlüssen für Girokonten und Kreditkarten in den vergangenen 12 Monaten
  • Kredit mit der längsten Restlaufzeit
  • Anzahl von Anfragen im Bereich Telekommunikation und Online Handel in den vergangenen 12 Monaten
  • Alter des ältesten Bankvertrags
  • Immobilienkredit oder Bürgschaft
  • Aufgenommene Ratenkredite in den vergangenen 12 Monaten
  • Kreditstatus
  • Vorliegen einer Identitätsprüfung
  • Jüngster Rahmenkredit
  • Zahlungsstörungen

Der neue Score ersetzt damit den bisherigen Basisscore sowie die bisherigen Branchen Scores. Künftig gibt es nur noch einen einheitlichen Score für alle Bereiche.

So soll das System funktionieren
Jedes der zwölf Kriterien erhält Punkte. Diese Punkte werden addiert und ergeben den Score zwischen 100 und 999. Je höher der Wert, desto besser wird Ihre Bonität eingestuft. Die SCHUFA verspricht, dass Verbraucher:innen den Score auf Basis der Kriterien ohne Spezialwissen nachvollziehen können.

Warum die Punkte Logik erst später vollständig klar wird
Die Kriterien selbst sind bereits bekannt. Was noch fehlt, ist die konkrete Punktevergabe und die genaue Wirkung im Einzelfall. Diese Details will die SCHUFA erst im neuen Account mit Erklärtool zeigen. Dort sollen Verbraucher:innen Punkt für Punkt sehen können, wie ihr persönlicher Score entsteht.

4. Welche Auswirkungen hat die neue Score-Formel auf Ihre Bonität?

Für Sie als Verbraucher:in ändert sich vor allem eines: Ihre Bonität wird künftig nach einem deutlich leichter nachvollziehbaren Schema bewertet. Statt hunderter einzelner Merkmale fließen nur noch zwölf Kriterien in den Score ein. Das macht den Wert weniger zur Blackbox und hilft Ihnen, die eigenen Stärken und Schwachstellen besser zu erkennen.

Mehr Durchblick, woher ein guter oder schlechter Score kommt
Ab Ende März 2026 sehen Sie im SCHUFA-Account nicht nur Ihren Punktwert, sondern auch, wie er sich aus den einzelnen Kriterien zusammensetzt. Sie können also nachvollziehen, warum Ihr Score steigt oder fällt, und welche Faktoren den größten Einfluss haben.

Ihr Finanzverhalten wird direkter sichtbar
Die bisherige Logik bleibt im Kern erhalten: Stabilität und verlässliches Zahlungsverhalten wirken positiv, Zahlungsausfälle stark negativ. Durch die Reduktion auf zwölf Kriterien dürfte der Einfluss einzelner Ereignisse transparenter werden. Beispiele, die schon genannt wurden, sind die Dauer von Girokonto und Kreditkarte sowie mögliche Negativeinträge.

Das heißt konkret:

  • Langfristig geführte Konten und Karten wirken eher stabilisierend
  • Negativeinträge nach Zahlungsstörungen bleiben ein zentraler Belastungsfaktor
  • Häufige Wechsel oder viele neue Verpflichtungen können sich je nach Kriterium eher nachteilig auswirken

Die Alltagseffekte bleiben groß
Auch der neue Score ist weiterhin ein Schlüsselwert für viele Entscheidungen von Unternehmen. Er kann mitbestimmen, ob Sie einen Kredit bekommen und zu welchen Konditionen, ob ein Ratenkauf möglich ist oder ob ein Anbieter einen Vertrag nur mit Vorkasse anbietet. Ein schlechterer Score kann Kredite teurer machen oder zu Ablehnungen führen.

Während der Übergangsphase kann es Unterschiede geben
Weil alter und neuer Score für eine Übergangszeit parallel genutzt werden, kann es vorkommen, dass ein Unternehmen noch den alten Wert abrufen lässt, während Sie im Account schon den neuen sehen. Für Ihre Bonität heißt das, dass die volle Wirkung des neuen Systems erst dann eintritt, wenn der Markt weitgehend umgestellt hat.

Unterm Strich bekommen Sie mit der neuen Score Formel mehr Kontrolle über ein System, das bisher schwer zu durchschauen war. Der Score selbst bleibt wichtig, aber Sie können künftig besser erkennen, an welchen Stellschrauben Ihre Bonität hängt.

5. Kritik am neuen SCHUFA-Score und am geplanten Account

Die Ankündigung der SCHUFA sorgt zwar für mehr Transparenz, löst aber nicht alle Probleme rund um das Kreditscoring.

Transparenz hilft nur, wenn die Daten stimmen
Verbraucherschützer begrüßen den Schritt grundsätzlich, weisen aber darauf hin, dass ein nachvollziehbarer Score wenig bringt, wenn gespeicherte Daten falsch oder strittig sind. Genau das passiert laut Verbraucherzentrale immer wieder. Der Verbraucherzentrale Bundesverband verweist auf zahlreiche Beschwerden zu Bonitätsbewertungen. Medien berichten für 2024 von 317 Fällen, davon rund 79 Prozent mit Bezug zur SCHUFA (Quelle: Der Spiegel, 02.12.2025).

Rechtlicher Rahmen bleibt ein Streitpunkt
Scoring steht seit Jahren juristisch unter Druck. Der Europäische Gerichtshof hat Ende 2023 die automatisierte Bonitätsbewertung nur noch unter engen Bedingungen erlaubt. Parallel laufen Verfahren zur Frage, wie lange Negativmerkmale nach Begleichung einer Forderung gespeichert werden dürfen. Der neue Score ändert diesen Grundkonflikt nicht, sondern macht vor allem die Berechnung sichtbarer.

Zugang nur digital und mit Hürden
Der neue Score ist kostenlos, aber er ist an einen SCHUFA-Account gekoppelt. Dafür sind Registrierung, Warteliste und Identifizierung nötig. Wer digitale Verfahren nicht nutzen kann oder will, hat es schwerer, an den eigenen Score zu kommen. In bestimmten Fällen kann auch ein Kredit ohne SCHUFA sinnvoll sein – etwa, wenn kurzfristig Liquidität benötigt wird und der SCHUFA-Score gerade im Umbruch ist.

Kostenpflichtige Zusatzfunktionen möglich
Der Basiseinblick soll gratis bleiben. Gleichzeitig plant die SCHUFA, spätere Zusatzservices in den Account einzubauen, die teilweise kostenpflichtig sein können. Welche Funktionen das konkret sind, ist noch offen.

Zwei Scores in der Übergangszeit
Weil altes und neues Modell in einer Übergangsphase parallel genutzt werden, kann es vorübergehend Verwirrung geben. Unternehmen nutzen nicht sofort alle den neuen Wert. Dadurch sehen Verbraucher:innen zwar im Account den neuen Score, werden aber je nach Anbieter noch nach dem alten bewertet.

6. Diese Schritte helfen Ihnen jetzt beim Umgang mit der SCHUFA

Der neue Score wird erst ab Ende März 2026 für Sie sichtbar. Trotzdem können Sie schon vorher ein paar Dinge tun, um Ihre Bonität zu schützen und später vom transparenteren System zu profitieren.

1.) Eigene SCHUFA-Daten regelmäßig prüfen

Sobald der digitale Dateneinblick und später der SCHUFA-Account verfügbar sind, lohnt sich der Blick in die gespeicherten Vertragsdaten. So erkennen Sie früh, ob etwas fehlt oder falsch erfasst wurde.

2.) Fehler sofort korrigieren lassen

Wenn Sie falsche Einträge entdecken, sollten Sie sie umgehend bei der SCHUFA anstoßen und notfalls beim meldenden Unternehmen nachhaken. Verbraucherschützer berichten, dass strittige Daten ein häufiger Grund für unfaire Bewertungen sind. Je früher Sie reagieren, desto besser.

3.) Negativeinträge vermeiden, wo es geht

Das bleibt auch im neuen Modell einer der stärksten Hebel. Zahlen Sie Rechnungen pünktlich und klären Sie offene Forderungen schnell, bevor sie als Zahlungsstörung gemeldet werden. Auch eine Umschuldung kann helfen, Zahlungsverpflichtungen besser zu bündeln und so das Risiko von Negativeinträgen zu senken.

4.) Finanzbeziehungen stabil halten

Die SCHUFA nennt als wichtige Kriterien die Dauer von Girokonto und Kreditkarte. Häufige Wechsel sind nicht automatisch schlecht, können aber je nach Gesamtlage weniger Stabilität signalisieren. Prüfen Sie daher, ob ein Wechsel wirklich nötig ist.

5.) Kreditanfragen bündeln

Auch wenn die genaue Logik der 12 Kriterien im Account steht, ist schon klar, dass Anfragen weiterhin eine Rolle spielen. Wenn Sie Konditionen vergleichen, erledigen Sie das möglichst in einem kurzen Zeitraum und vermeiden Sie unnötig viele parallele Anfragen.

6.) Übergangsphase im Hinterkopf behalten

Solange Unternehmen schrittweise auf das neue Verfahren umstellen, kann es passieren, dass manche Anbieter noch den alten Score nutzen, während andere bereits den neuen abrufen. Kommt es in dieser Zeit zu einer Ablehnung, kann das also auch an unterschiedlichen Bewertungsmodellen liegen. In so einem Fall hilft es, den Grund aktiv zu erfragen und die eigenen Daten im SCHUFA-Account zu prüfen.

Der neue Score macht die Bewertung transparenter. Entscheidend bleiben weiterhin korrekte Daten und pünktliche Zahlungen. Wer seine Einträge regelmäßig prüft, versteht ab 2026 besser, wie die eigene Bonität zustande kommt.

Fazit zum neuen Schufa Score und Ihre Kreditoptionen

Der neue Schufa Score soll ab 2026 verständlicher zeigen, wie Ihre Bonität bewertet wird. An seiner Bedeutung ändert sich nichts: Er bleibt ein wichtiger Faktor für Kreditentscheidungen und Konditionen. Nutzen Sie die neue Transparenz, um Ihre Daten im Blick zu behalten und Ihre Bonität zu schützen.

Wenn Sie schon vorher eine Finanzierung planen, können Sie über unser Formular kostenlos und unverbindlich eine Kreditanfrage stellen. Wir prüfen Ihre Möglichkeiten auch dann, wenn Sie bereits Absagen erhalten haben, und suchen passende Lösungen für Ihre Situation.

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Anika Dittmer ist unsere Expertin für private Finanzen und recherchiert für unsere Leser:innen alles, was es rund um Privatkredite und private Geldanlage zu wissen gibt. Mit ihrem Wirtschaftsstudium und der langjährigen Erfahrung aus der Arbeit bei CHECK24 bereitet sie komplizierte Finanzthemen so auf, dass sie leicht verständlich sind.