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Wie Azubis einen Kredit und Finanzierungshilfe erhalten

Kredit für Azubis: So umgeht man die Hürden

Auszubildende haben es bei den Banken häufig schwer, einen Kredit zu bekommen. Ihr Einkommen ist noch nicht so hoch, dass eine Rückzahlung sicher möglich scheint. Wenn aber das Auto dringend repariert werden muss oder wenn andere Ausgaben nicht aus Rücklagen zu zahlen sind, kann ein Kredit erforderlich sein. Was können Azubis in diesem Fall tun, und welche Finanzierungshilfen stehen ihnen zur Verfügung?

Diese Voraussetzungen sind von Auszubildenden zu erfüllen

Bei jungen Kreditnehmern schauen Banken noch genauer darauf, ob sie die Voraussetzungen für eine Kreditvergabe erfüllen. Minderjährige Azubis dürfen aus gesetzlichen Gründen keine Finanzierung eingehen. Kinder sind nach dem Gesetz ab dem siebten Lebensjahr beschränkt geschäftsfähig, doch wenn ein junger Mensch unter 18 Jahren eine Finanzierung abschließen will, greifen weitere Bedingungen. In diesem Fall müssen beide Elternteile und die Vormundschaftsberechtigten dem Vertragsabschluss zustimmen. Die alleinige Unterschrift der Eltern reicht also nicht aus. Was sich auf den ersten Blick nach unnötiger Bürokratie anhört, dient der Absicherung des jungen Menschen und seiner Eltern. So sollen Azubis während der Ausbildung und in der frühen Phase der Berufstätigkeit vor massiven finanziellen Problemen und der Überschuldung geschützt werden.

Doch auch volljährige Lehrlinge gehören meist nicht zu den beliebtesten Kunden bei den Banken. Oft können sie die strengen Bedingungen, die eine Bank an die Bonität des Kreditnehmers stellen muss, nicht vollständig erfüllen. Dazu gehört ein regelmäßiges Einkommen, das aus einem unbefristeten Arbeitsverhältnis entsteht. Einkünfte wie das Kindergeld, Berufsausbildungsbeihilfe (BAG) oder Zahlungen nach dem Berufsausbildungsförderungsgesetz (BAföG) zählen nicht dazu. Selbst wenn der junge Kreditnehmer also solche Leistungen erhält, darf er keinen Kredit aufnehmen. Außerdem muss die Probezeit zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme beendet sein, und der Azubi muss seit mindestens sechs Monaten in seinem Ausbildungsverhältnis stehen. Negative Schufa-Eintragungen, ein ständiger Wohnsitz in Deutschland und ein deutsches Bankkonto sind weitere Bedingungen, die zu erfüllen sind. Sie gelten für jeden anderen Kreditnehmer in Deutschland ebenfalls. Die Anforderungen an den jungen Kreditnehmer sind also recht hoch. Viele Azubis erfüllen sie kaum und erhalten deshalb keinen Kredit. Letztlich attestieren die Banken einem jungen Menschen eine schwache Bonität. Sie führt dazu, dass die Rückzahlung des Kredits auf Dauer nicht gesichert ist. Es gibt aber einige Möglichkeiten, die Chancen auf eine Kreditbewilligung zu erhöhen.

So verbessert man die Chancen während der Ausbildung auf ein Darlehen

Ein großes Problem für Azubis ist der Nachweis eines unbefristeten Arbeitsvertrags. Häufig weiß ein Lehrling in der Ausbildung nämlich noch nicht, wie es nach dieser wichtigen Phase in seinem beruflichen Leben weitergeht. Der Ausbildungsbetrieb ist nicht gezwungen, die Fachkraft nach der Ausbildung zu übernehmen. Wenn es unklar ist, wie es nach der Abschlussprüfung weitergeht, lehnt die Bank eine Kreditvergabe oft ab. Ein regelmäßiges Einkommen ist in diesem Fall nämlich nach der Ausbildung nicht gesichert. Damit ist auch die Rückführung des Kredits nicht gewährleistet.

Abhilfe kann der Azubi schaffen, in dem er eine schriftliche Bestätigung des Ausbildungsbetriebs vorlegt, mit der die Übernahme zugesagt wird. Dadurch erhalten der junge Kreditnehmer und die Bank frühzeitig die nötige Sicherheit, dass ein langfristiges Einkommen garantiert ist. Sofern diese Bestätigung nicht durch den Arbeitgeber ausgestellt wird, sollte der Kredit so bemessen sein, dass er sicher während der Ausbildungsphase zurückgezahlt wird. Auch dadurch erhöht man seine Chancen auf eine Genehmigung. Selbstverständlich können geringe Nebenkosten und ein Nebeneinkommen ebenfalls dazu beitragen, die Bonität zu erhöhen und einen Kredit zu erhalten.

Eine kurze Laufzeit und eine niedrige Kreditsumme sind weitere wichtige Stellschrauben für die Kreditgenehmigung. Sofern nur eine kurze Zahlungsverpflichtung entsteht oder wenn es sich um eine überschaubare Summe handelt, sind die Banken schneller bereit, dem Kreditgesuch zuzustimmen. Bei einer Laufzeit von maximal 12 Monaten oder einer Finanzierungssumme bis zu 5.000 Euro erhält der Azubi häufig vergleichsweise günstige Kredite. Ob der teure Dispositionskredit eine Alternative ist, sollte im Einzelfall geprüft werden. Er mag schnell verfügbar sein, ist aber im Vergleich zum Kleinkredit zu teuer.

Wer einen Bürgen oder einen Mitantragsteller für seinen Kredit stellt, erhöht seiner Bonität ebenfalls. Dazu muss die Kreditwürdigkeit des Partners natürlich durch ein regelmäßiges Einkommen und eine einwandfreie Schufa bestätigt werden. Der Bürge kommt bei einer selbstschuldnerischen Bürgschaft dafür auf, dass der Kredit an die Bank zurückgezahlt wird, sofern der Azubi mit der Leistung in Rückstand gerät. Dadurch erhöht sich für die Bank die Sicherheit, dass die Zahlungsverpflichtung zuverlässig beglichen wird.

Diese Finanzierungshilfen gelten für Azubis

Eine Alternative zum klassischen Ratenkredit können staatliche Förderungen sein. Wenn Lehrlinge in der Ausbildung nicht bei ihren Eltern wohnen können, kommt eine Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) in Frage. Diese Unterstützung wird zinslos gewährt, sie erhöht das monatliche Einkommen. Ein Anspruch nach dem Berufsausbildungsförderungsgesetz kann in der Ausbildung bestehen, wenn der Azubi das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und eine Berufsfachschule, eine Fachschule, eine Fachoberschule oder eine Berufsaufbauschule besucht. Und schließlich kann man Eltern darum bitten, das Kindergeld von ihnen zu erhalten. Es wird mindestens bis zum 18. Lebensjahr gewährt, die Zahlung läuft bis zum Abschluss der Berufsausbildung.